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Costa und von der Leyen treffen sich in London

Fünf Jahre nach dem Brexit suchen Großbritannien und die Europäische Union nach Wegen, ihre Beziehungen zu verbessern. In diesem Zusammenhang findet heute ein bedeutendes Gipfeltreffen in London statt. Britischer Premierminister Keir Starmer empfängt dabei den EU-Ratspräsidenten Antonio Costa sowie die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Ziel des Treffens ist es, gemeinsame Interessen zu besprechen und mögliche Kooperationsfelder zu identifizieren.

Verteidigung und Rüstungsprojekte im Fokus

Ein zentrales Thema der Verhandlungen wird ein geplanter Verteidigungspakt sein. Die EU plant die Einrichtung eines Fonds in Höhe von 150 Milliarden Euro, der in Rüstungsprojekte investiert werden soll. Dieser Schritt wird als Teil der Bemühungen der EU angesehen, ihre militärischen Fähigkeiten zu stärken und unabhängiger von externen Rüstungsanbietern zu werden. Großbritannien, das traditionell eine starke Rüstungsindustrie hat, hat ein großes Interesse daran, dass britische Unternehmen von diesen Aufträgen profitieren.

Um dies zu ermöglichen, wird ein Verteidigungs- und Sicherheitsabkommen angestrebt, das die rechtlichen und praktischen Rahmenbedingungen für eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten schaffen soll. Premierminister Starmer betont, dass eine Kooperation in Verteidigungsfragen nicht nur für Großbritannien, sondern auch für die Sicherheit der gesamten EU von Bedeutung ist.

Hintergrund und Ausblick

Das Treffen in London ist nicht nur ein Zeichen der Annäherung, sondern auch eine Reaktion auf die sich verändernde geopolitische Landschaft in Europa und darüber hinaus. Angesichts globaler Herausforderungen, wie dem Aufstieg neuer geopolitischer Akteure und anhaltenden Sicherheitsbedenken, wird eine enge Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der EU immer wichtiger.

Die Gespräche könnten auch Auswirkungen auf andere Themen der bilateralen Beziehungen haben, wie etwa Handel und Klimaschutz. Beide Seiten sind bestrebt, die wirtschaftlichen Verbindungen zu stärken und gemeinsame Projekte in verschiedenen Bereichen zu entwickeln. Das heutige Gipfeltreffen könnte somit als Ausgangspunkt für eine neue Ära der Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der EU angesehen werden, nachdem die beiden Parteien in den letzten Jahren vor allem durch den Brexit getrennt waren.

Quelle: https://orf.at/stories/3394228/