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Feierliche Militärparade in Moskau zum 80. Jahrestag des Sieges

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gedenkt Russland heute mit einer Militärparade des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Jahr 1945. Die Veranstaltung wird von einer Vielzahl an internationalen Reaktionen begleitet, die stark von den aktuellen geopolitischen Spannungen geprägt sind.

Kritik aus Kiew und Unterstützung aus Europa

Die ukrainische Regierung hat die Militärparade als zynische Machtdemonstration verurteilt. Kiew sieht in der Veranstaltung eine Provokation und eine weitere Bekräftigung der aggressiven Politik Russlands gegenüber der Ukraine. In Reaktion darauf zeigen zahlreiche europäische Außenminister bei einem Treffen im westukrainischen Lwiw ihre Unterstützung für die Ukraine. Im Rahmen dieses Treffens wird erwartet, dass die Minister die Bereitstellung einer Milliarde Euro für die ukrainische Rüstungsindustrie bekanntgeben, wie die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas mitteilte.

Präsident Wladimir Putin wird voraussichtlich in seiner Rede zur Militärparade die militärischen Aktivitäten Russlands in der Ukraine rechtfertigen. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum viele westliche Vertreter der Parade fernbleiben. Als einziger Regierungschef eines EU- und NATO-Landes wird der slowakische Ministerpräsident Robert Fico in Moskau erwartet. Auch der serbische Staatschef Aleksandar Vucic hat seine Teilnahme angekündigt. Der wichtigste Gast Putins ist jedoch der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping, was die strategischen Allianzen in der aktuellen geopolitischen Lage unterstreicht.

Feuerpause und anhaltende Konflikte

Für die Feierlichkeiten hat Russland eine dreitägige Feuerpause angekündigt. Dennoch hat Kiew stattdessen eine 30-tägige Feuerpause als Voraussetzung für mögliche Friedensgespräche gefordert. An den Fronten in der Ukraine war von der angekündigten Feuerpause wenig zu spüren, was die Spannungen weiter anheizt. Das ukrainische Militär hat der russischen Seite Hunderte von Verstößen gegen die Moskauer Anordnung vorgeworfen. Im Gegensatz dazu behauptet das russische Verteidigungsministerium, dass die Armee sich strikt an die Feuerpause halte und nur auf ukrainische Angriffe reagiere.

Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Telefonat mit dem US-Präsidenten Donald Trump die aktuelle Lage an den Fronten erörtert. Selenskyj betonte, dass die Ukraine bereit sei, eine 30-tägige Feuerpause zu akzeptieren, sogar ab sofort. Er forderte Russland auf, die Ernsthaftigkeit seiner Absichten zu einem Kriegsende zu beweisen, beginnend mit einer vollständigen und bedingungslosen Feuerpause. Trump hat in einem Post auf seiner Plattform Truth Social die Forderung Kiews nach einer Waffenruhe unterstützt und mit weiteren Sanktionen gedroht, falls der Waffenstillstand nicht eingehalten werde.

Quelle: https://orf.at/stories/3392929/