
Sellner auf rechtsextremem Kongress in Mailand anwesend
Rechtsextremisten aus Europa versammeln sich in Gallarate
In Gallarate, einer Stadt in der Nähe von Mailand, findet morgen ein Treffen der rechtsextremen Gruppe „Remigration“ statt. Diese Organisation setzt sich für die Massenausweisung von Migranten und Migrantinnen aus Europa ein. Unter den erwarteten 400 Teilnehmern wird auch der österreichische Identitäre Martin Sellner sein. Der genaue Ort des Treffens wird von den Veranstaltern geheim gehalten, jedoch deuten Informationen der Polizei darauf hin, dass die Veranstaltung möglicherweise in einem Theater der Gemeinde stattfinden könnte.
Die „Remigration“-Gruppe hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht, indem sie eine aggressive Rhetorik gegen Einwanderung und für die Rückführung von Migranten propagiert. Diese Ideologien finden in verschiedenen Teilen Europas Anklang und mobilisieren eine Vielzahl von Menschen, die ähnliche Ansichten vertreten. Die bevorstehende Versammlung in Gallarate wird als ein Versuch gewertet, diese Ansichten zu bündeln und politisch sichtbarer zu machen.
Abschiebung von Rasmus Paludan
Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Treffens sorgte die Abschiebung des dänisch-schwedischen Politikers Rasmus Paludan für Aufsehen. Paludan, der Vorsitzende der Gruppierung „Stram Kurs“, wurde am Flughafen Mailand-Malpensa empfangen und sofort von der Polizei des Landes verwiesen. Seine Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine islamfeindlichen Äußerungen und die seit 2019 in Schweden und Dänemark durchgeführten Koranverbrennungen, die dort zu erheblichen gesellschaftlichen Spannungen führten.
Die italienischen Behörden begründeten die Abschiebung mit Gründen der öffentlichen Sicherheit. Paludan selbst äußerte sich zu seiner Abschiebung und erklärte, dass er als Tourist nach Mailand gereist sei. Er kündigte an, gegen die Entscheidung der italienischen Behörden Einspruch einzulegen.
Kritik von offizieller Seite
Das bevorstehende Rechtsextremistentreffen hat auch in der politischen Landschaft Italiens für Reaktionen gesorgt. Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala, ein Vertreter der Mitte-links-Politik, äußerte scharfe Kritik an der Versammlung. Er betonte, dass es in Mailand keinen Platz für Rechtsextremismus gebe und machte deutlich, dass die Stadt sich gegen solche Ideologien positioniert.
Diese Aussagen spiegeln die anhaltenden Spannungen wider, die in vielen europäischen Ländern bezüglich der Themen Einwanderung und rechtsextreme Bewegungen bestehen. Die Versammlung in Gallarate wird mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, sowohl von Unterstützern als auch von Gegnern der rechtsextremen Ideologie. Die Sicherheitsbehörden stehen vor der Herausforderung, die Veranstaltung zu überwachen und potenzielle Ausschreitungen zu verhindern.
Quelle: https://orf.at/stories/3393841/
